
Der Schritt zählt zu den drei Grundgangarten des Pferdes und ist die langsamste Gangart. Er ist ein Viertakt ohne Schwebephase.
Die Fußfolge ist nacheinander, so dass man vier Hufschläge in einem regelmäßigen Takt hören kann. Wichtig ist auch, dass die Hufschläge gleich laut klingen. Abweichungen davon deuten auf Schonungshaltungen und somit auf eine Problematik im Bewegungsapparat hin.
Merksatz zum Schritt: Gleichseitig, aber nicht gleichzeitig.
Die Fußfolge im Schritt ist wie folgt: hinten rechts - vorne rechts - hinten links - vorne links - hinten rechts - usw.
Durch zu festen Zügelkontakt von der Reiterhand zum Pferdemaul kann der empfindliche Viertakt des Schritts in der Art negativ beeinflusst werden, dass er zu einem Zweitakt verschoben wird. Das Pferd läuft dann passartig, so dass die gleichseitigen Vorder- und Hinterbeine gleichzeitig ab- bzw. auffußen. Ein passartiger Gang ist absolut nicht erwünscht und sollte unbedingt durch empathische und sanfte Zügelführung sofort wieder abgestellt werden. Der Pass als Gangart ist einzig den Gangpferden vorbehalten.
Einen guten Schritt erkennt man am Fleiß. Wobei Fleiß nicht mit Schnelligkeit und schon gar nicht mit weglaufen verwechselt werden darf. Andererseits wollen wir auch keine Pferde im Schritt sehen, die vor sich hin schleichen und kaum vom Fleck kommen. Der Schritt soll fleißig und trotzdem schreitend sein. Vielmehr wird Fleiß hier mit der Aktivität der Hinterhand gleichgesetzt. Ein guter Schritt zeichnet sich dadurch aus, dass das Pferd mit dem Hinterbein mindestens in das Trittsiegel der gleichseitigen Vorderhand fußt.
Die Schrittlänge hängt mit dem Exterieur des Pferdes zusammen. So haben Pferde des Rechteck-Typs einen eher langen Hals und lange Gliedmaßen. Diese Pferde sind auf Ausdauer und Schnelligkeit spezialisiert. Die langen Gliedmaßen greifen weit vor, um dem Schwerpunkt zu folgen, der wegen des weit nach vorn gestreckten Halses nach vorne verlaget ist. Dies führt zu viel Raumgriff, geringen Schrittfrequenzen und großen Bewegungsamplituden. Dem entgegen steht der Quadrat-Typ, der stark bemuskelt und auf Kraft gezüchtet ist. Diese Pferde tragen den Hals von Natur aus in höherer Aufrichtung, wodurch sich der Schwerpunkt des Pfedes eher nach hinten verlagert. Um die Beine unter den Schwerpunkt zu setzen, zeigen diese Pferde eine Vorderhandaktion. Sie laufen mit weniger Raumgriff und dafür mit höherer Frequenz.
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